Warum, oh warum nur, kann ich meine große Klappe nicht halten? Es hätte so ein gemütlicher Abend werden können, aber nein, als ein Protokollant für die ZK gesucht wird, melde ich mich freiwillig. Und das, wo ich doch erst zur letzten ZK (allerdings nachträglich und nur aushilfsweise) protokolliert habe. Ich bin wirklich eine Flasche.
Alsdann,
ein Ehrenmann hält sein Versprechen, und wenn er dabei zugrunde geht.
1. Anwesende: Nicht weniger als ein Dutzend Teilnehmer fröhnen dieser schönsten aller Zusammenkünfte, der weihnachtlichen. Denn ZKe im Dezember, das heißt immer Geschenke, Fressalien, bis sich die Tische biegen, und Stehrümchenverlosung. Diesen Verlockungen erliegen: Uschi und Andreas (wie üblich überpünktlich, um die besten Plätze zu kriegen), Viola und Bernd, Oli, paTrick und MarLiese (die beiden letztgenannten Mitglieder des Martin-Clans kommen verspätet, kein Wunder bei der komplizierten Anreise mit Fähre im Nebel), Papa Torsten (noch ganz berauscht vom Nachwuchs wirft er Köstlichkeiten unters Volk), Bernhard, das höchst ehrenwerte Leuchtkamel und der Chronist natürlich. Das Dutzend voll macht der höchstmögliche Besuch aus dem schönen Schwarzenbach, die PräsidEnte beehrt uns mit ihrer angekündigten Visite. Ein Mann, ein Wort!
2. Noch vor dem Eintreffen des KGs diskutieren Uschi und Oli über den mittlerweile sechsten Teil der Trilogie „Per Anhalter durch die Galaxis“, die posthum erschien und im Prinzip dazu beiträgt, dass Oli heute mit einer liebgewonnen Tradition bricht und unser aller Lieblingsgedicht nicht rezitieren wird, weder auf deutsch noch auf englisch. Seufz.
3. Irgendwann
ist es dann
soweit, der KG trifft ein und eröffnet die ZK mit Kultur, er
spielt so etwas
ähnliches wie der Hymne der SED auf seiner zu großen
Kniegeige, dieser entlockt er Töne, die wir zur Untermalung der
Hymne nutzen. Im Anschluss verteilt der
KG mit Unterstützung seiner liebreizenden Gattin Schokolade.
4. Eine
Ode an die PräsidEnte.
Der KG wird lyrisch und droht einen Gesang an und trägt
einen allerliebsten Text vor. Beim Vortrag stellt
sich heraus, dass es sich um eine Zusatzstrophe unserer SED-Hymne
handelt, von welcher die ersten 3 Strophen schon vor vielen Jahren von
mir persönlich verfasst
wurden, von denen wir aber
nur die dritte singen. Der komplette Text findet sich im
Forschungskalender
bzw. auf der SED-Heimseite wieder, das als Info für diejenigen, die ihn gerade nicht zur Hand haben. Man
merkt den Worten allerdings auch das Alter an. Die vierte Strophe, verfasst für PdD Gerhard Severin, lautet nun:
Hochverehrte PräsidEnte,
übergroß ist Deine Pracht!
Ohne Gleichen Dein Ge-Ente,
ja, wer hätte das gedacht.
5. Die PräsidEnte ergreift gerührt das
Wort und informiert die interessierten Zuhörer über den aktuellen Stand des
Erika-Fuchs-Hauses und diverser weiterer Aktionen in und um Schwarzenbach. Er
hat auch Prospekte dabei zur gefälligen Kenntnisnahme, einen Teil der Auflage
wird er beim für den nächsten Tag vorgesehenen Besuch der bekannten Ausstellung
in Kornwestheim verteilen.
6. Als ordentliches
Stammtischmitglied bin ich mir natürlich meiner Pflicht zur
Selbstbeweihräucherung bewusst und gebe pflichtschuldig mit meinem Gewinn des
letzten RedMifüMi-Quizzez an wie eine Tüte Mücken. Es handelt sich dabei um
die, sagen wir mal, gewöhnungsbedürftige CD „Soziologie der Familie Duck“ von
Prof. Roland Girtler, mit der ich das Leuchtkamel auf der Hinfahrt zu
unterhalten versuchte. Der Versuch ist allerdings fehlgeschlagen.
7. Schnauze, Kultur. VDK packt
den tragbaren Kleinrechner aus und bietet nicht gerade ein Schlummerlied dar.
Zu Gehör bringt sie uns eine seltene Aufnahme der Entenhausener Philharmoniker
unter Leitung von Basso Bompopoff. Die Vorführung wollte schier kein Ende
nehmen, tötete Trichinen hinter Tresortüren und trieb selbst Kunstkenner an den
Rand der Aufnahmefähigkeit. Nie war ich mit solcher Genugtuung Zuhörer.
8. Dieses Musikstück erhielt
sie übrigens als Gewinn (oder war es ein Trostpreis?) des Donaldischen Quizzez
vom Landarzt im Hessischen. In dem Begleitbrief wurde angemerkt, dass das
schwerste jemals gemessene Gehirn das von Iwan Sergejewitsch Turgenjew gewesen
sei mit einem Gewicht von 2012 Gramm. Torsten Gerber merkt an, dass es sich
dabei um das Jahr des Weltuntergangs handele. Ein Zufall? Das Leuchtkamel
verzweifelt (laut meinen Unterlagen, weiß aber gerade nicht, warum. Wird schon
einen Grund gehabt haben).
9. So, jetzt habe ich lange
genug um den heißen Brei herumgeredet, es wird Zeit für die Bescherung. Der KG
schreitet zur Verlosung. 12 Stehrümchen harren ihrer neuen Besitzer, die
mittels zwölf provisorisch erstellter Lose ermittelt werden. Da mir keiner
mangelnde Gründlichkeit vorwerfen soll, folgen jetzt alle Ergebnisse der
Verlosung mit Name des Beschenkten, gezogenem Los und Gewinn:
10. Die PräsidEnte zieht die 8 und gewinnt einen Professor-Püstele-Rohling. Wenn das mal nicht die Definition eines Stehrümchens ist. Das Leuchtkamel hat die 5 und zieht eine Wundertüte. Was da drin war? Ein Wunder natürlich. Der Chronist erbringt den Beweis für die natürliche Überlegenheit des Dezimalsystems und erringt damit einen Strohhalm mit einem Duck dran. Allerliebst. Torsten erwischt die 11 und geht mit einem wunderschönen Donald-Ärgere-Dich-Nicht nach Hause. Manche sind einfach unter einem Glücksstern geboren. Bernhard hingegen... der Arme hat die 3 und freut sich zunächst über die von einem nicht genannt werden wollenden Kioskbetreiber gestiftete Tüte mit Donaldistica, in der sich unter anderem auch ein sehr schönes Donald Duck Special findet. Allerdings erleidet er danach fast eine letale Herzschwellung, denn als letztes findet sich in der diabolischen Tüte noch ein Micky Maus-Klemmbrett. Ich weiß jetzt schon, was Bernhard nächstes Jahr stiften wird. paTrick selber hat die 12 und bekommt dafür ein seltsames Lack- und Leder-Ensemble. Viola mit der 7 freut sich über ein Donald-Schaumbad, MarLiese mit der 6 über eine Lucky Duck, eine mit Glückssymbolen verzierte Gummi-Ente. Olli greift mit der 4 auch etwas daneben, denn er erhält ein Set aus drei Paar Schuhspannern, die zum einen ein Bausatz sind und zum anderen ohnehin nur bis zur Schuhgröße 46 ausreichen, Oli lebt aber auf größerem Fuß. Künstlerpech. Bernd zieht die 2 und einen überdimensionalen Donald-Wecker, sehr schön. Andreas mit der 9 bekommt eine Donald-Spardose, und Uschi schlussendlich mit der 1 freut sich über einen Winnie Puuh aus Plüsch. Uff, was für eine unfassbar langer Programmpunkt.
11. Davon muss man sich erst mal
erholen, also setzt ein reges Süßigkeiten-Naschen ein. Aber obgleich alle
zuschlagen - der Tisch will nicht leerer werden.
12. Zeit für eine
Unterorganisation. Mir geht das harte Schicksal von Bernhard nicht aus dem
Kopf, und ihm zu Ehren gründe ich die Konglomeration Leidgeprüfter Empfänger
von Micky Maus Brettchen, Rechtschaffen Entsetzter Treffen-Teilnehmer, kurz
K.L.E.M.M.B.R.E.T.T. . Derzeit ist Bernhard noch das einzige Mitglied, aber
vermutlich wird er auf der nächstjährigen Weihnachts-ZK noch ein weiteren
Unglücklichen in die Unterorganisation berufen (und das Beispiel des allseits beliebten
Rock´n´Roll-Ernie aus den Vorjahren zeigt uns, es wird das Leuchtkamel sein).
13. Es werden reichlich Biler
geschossen. Leider habe ich selber keine Kamera dabei und habe somit keine Biler
zur Verfügung, aber die kann der kGS bestimmt später noch einpflegen, wenn ich
ihm erst mal das immer länger werdende Protokoll übereignet haben werde. (Anm. d. kGS: Jawoll.)
14. Das nächste Thema sind
Bücher. Uschi hat einen neuen Roman rausgebracht, auch der Chronist hat in der
Zwischenzeit sein Sportbuch auf dem sehr lokalen Markt, Viola erinnert sich an
alte Zeiten, als die Bücher noch vom Apothekennotdienst geliefert wurden
15. In der Zwischenzeit findet
Olli unter den von ihm zu verzehrenden Erdnüssen eine Monsternuss mit drei
Kammern. Bevor wir ihn zu seinem Fund gratulieren und die Presse
benachrichtigen können, hat er sie schon gegessen. Ich stelle gerade fest, dass
dieser Punkt völlig belanglos war und daher eigentlich ignoriert werden kann.
16. Die PräsidEnte berichtet von
lokaler Politik in Schwarzenbach, mit lustigen Anekdoten, die ich hier aber im
Rahmen des Anstandes nicht widergeben möchte. Es genügt die Feststellung, dass
im Fichtelgebirge mittlerweile alle an einem Strang ziehen im Zusammenhang mit
dem Erika-Fuchs-Haus.
17. Die Hymne, die Hymne.
Diesmal ist es die der Dachorganisation. Ein sicheres Zeichen für das nahende Ende der
ZK. Torsten muss zum Zug. Er wird übrigens später im Monat (mittlerweile schon
Vergangenheit) zur Weihnachtsfeier des Hamburger Stammtisches eilen, um dort
mit dem Sonderheftreducktör über ein weiteres Neffen-Sonderheft zu diskutieren.
Entweder das, oder wir haben einen DD mit einem einzigen Forschungsbeitrag.
18. Olli freut sich wirklich sehr
über seine Schuhspanner, das verdient einen eigenen Punkt im Protokoll.
Mich
beschleichen übrigens ernste Zweifel, ob dies wirklich schon die 48. ZK war. Da
wir uns vier Mal im Jahr treffen und die erste ZK seinerzeit im Mai 1998
stattfand, müsste eigentlich die 48. ZK die ZK im Februar 2010 sein, damit
hätten wir dann 12 Jahre vollgemacht. Mai 1998: 1. ZK, Mai 1999: 5. ZK, Mai
2000: 9. ZK, Mai 2001: 13. ZK, und so weiter
(17./21./25./29./33./37./41./45./49. ZK im Mai 2010). Folglich kommt es hin,
dass die 50. ZusammenKunft im Herbst 2010 anberaumt wird. Jetzt muss man nur
noch rauskriegen, warum die Zählung so verquer ist.
Aber
nicht jetzt. Es ist gerade mitten in der Nacht, das können wir bei der nächsten
ZK, der achtundvierzigsten, demnächst im Februar ausdiskutieren.
Ich
verbleibe mit den besten Wünschen für ein gesegnetes Fest und ein erfolgreiches
Jahr 2010.
Weihnachten
hurra
Euer
A.H.