Geheim-Protokoll der geheimen 64. ZK der SED vom 01.02.2014

Die allermeisten der bei dieser ZK besprochenen Dinge sind auf Grund ihrer organisationspolitischen Brisanz derart geheim, dass sich eine Veröffentlichung selbst in geschwärzter Form verbietet. Das gilt auch für eine Äußerung des Kommissarischen Generalsekretärs bezüglich der außergewöhnlich hohen  Zahl der diesmal erschienenen SED-Mitglieder. Die genaue Anzahl muss in Ansehung weiter-, wenn nicht sogar weitestgehender Interessen der Geheimhaltung unterliegen. Nur soviel sei verraten: Es waren mehr als 15, jedoch weniger als 17 Personen.

Es folgen nunmehr völlig andere Dinge:

Barks‘ Thierleben belegt auf der nach unten offenen Amazon-Bestsellerskala den Platz 5.399.547. S-a-g-e-n-h-a-f-t!

Nach dem Genuss von vier Jubelbieren wechselt das Leuchtkamel spontan die Nationalität und erklärt sich selbst zum Jubel-Perser.

Weiterhin erteilt das Leuchtkamel unter der fachkundigen Anleitung des Justizrates jedweden organisationsinternen Spaltungstendenzen oder ebensolchen Bestrebungen eine entschiedene Absage.

Auf Vorschlag des Leuchtkamels wird die Unterorganisation Z.o.r.n.g.i.E.b.e.L. (Zusammenkunft ordensbehängter rabaukenhafter nichtsnutziger großmäulig intrigierender Entenforscher beim ehrwürdigen Leuchtkamel) gegründet.

Der Kommissarische Generalsekretär legt einen Programmauszug der VHS Mannheim vor: „Kochen wie Donald  Duck“ steht auf dem Plan. Die kurze Erläuterung versichert, dass man von kulinarischen „Grausamkeiten“ wie Rhabarbermus mit Buttermilch und Gurkensud etc. Abstand nehmen, dafür aber Blubberlutsch und Gebäck zart wie Zephirsgesäusel kredenzen werde … Immerhin ein interessanter Beleg dafür, was 37 Jahre deutscher Donaldismus bewirkt haben!

Mit einem an Deutlichkeit nicht zu überbietendem „Schnauze! Kultur!“, fordert unsere liebreizende PräsidEnte Ruhe für die Preview des neuesten MachMeisterwerks der Filmkunst ein. Um es gleich vorweg zu nehmen: Nie zuvor ist Barks‘ Ballonfahrer-Episode beeindruckender filmisch umgesetzt worden! Man könnte sogar noch weiter gehen und sagen: Dieser Film stellt alles in den Schatten, was der große Ed Wood jemals auf die Leinwand zu bringen gewagt hat. Entsprechend fallen die Reaktionen des Publikums aus – von plötzlichen Koma-Anfällen über spontane Wünsche nach Abwesenheit bis zu Ausrufen wie „Wenn dass kein Youtube-Hit wird!“ reicht das Spektrum. Die Palette schauspielerischer Leistungen ist atemberaubend, sie reicht von vollkommenem Overacting bis zu katatonischer Lethargie. Der Regisseur lässt wahrlich die Kühnheit der Auffassung erkennen, die gerade der moderne Film oft so schmerzlich vermissen lässt. Dem Werk kann somit eine große Zukunft in den Archiven der Welt prophezeit werden.

Nach der Aufführung sieht sich der Protokollführer genötigt, die ZK zu verlassen. Über das weitere Schicksal der anderen Anwesenden können daher nur Mutmaßungen angestellt werden, derer sich der Protokollant aber lieber entheben will.

Protokollführer: G. Heim