Protokoll der
54. ZusammenKunft der SüdEuropäischen Donaldisten
(Saar-ZK der SED)
am 03.09.2011
Und es begab sich, dass nach vielen Jahren Pause mal wieder der westliche
Ausläufer der SED eine ZK einberief. Das Leuchtkamel hatte geladen und alle alle
kamen. Oder schoben eine Ausrede vor. „Wir sind in Urlaub“, „Weite Reisen liegen
uns nicht“, „Wir haben Angst, vom Glanz des Leuchtkamel-Denkmals geblendet zu
werden, das zu Ehren von Herrn Mack von den dankbaren Bürgern Neunkirchens
unweit seines Hauses errichtet wurde“ und dergleichen mehr.
Am Ende hätten die beiden Saarländer die ZK beinahe um eine Woche nach
hinten geschoben, um den Fernbleibenden eine weitere Woche des Nachdenkens
einzuräumen, aber oje, groß war das Geschrei aus den Weiten des weltweiten
Gewebes, hatte sich doch hoher Besuch angekündigt. Als diese nebulöse Aussage
dann konkretisiert werden konnte, war natürlich die Freude groß im Hause
Mack.
Etwas später als üblich begann die ZK, denn der Protokollant reiste aus dem
fernen Luxemburg an, erreichte das Macksche Domizil, in dem bekanntlich vor
vielen Jahren der alte Grieneisen gewohnt hatte, aber noch deutlich bevor der
Grill bestückt wurde, und so konnte mit stolzerfüllter Brust die Hymne der SED
gesungen werden, sehr zur Freude der beiden Ehrengäste und Mitglieder der U.W.E.
(Unterorganisation weitgereister Eminenzen) PdD Martin Söllig und EPdD Uwe
Wackerhagen.
Der werte Gastgeber wurde im Laufe des Abends übrigens nicht müde, ständig
weitere Wünsche vorzutragen, was er alles im Protokoll haben wolle. Wenn ich das
alles beherzigen wollte, ich wäre bis zur Weihnachts-ZK beschäftigt und hätte
gar keine Möglichkeit, ein scheußliches schönes Stehrümchen für die
Weihnachtsverlosung raus zu suchen. Eigentlich hätte ich die Bürde des
Protokollschreibens abgeben sollen angesichts dieser zahlreichen Forderungen,
aber ich bin ja ein herzensguter Mensch. Abgesehen davon wurde auf der letzten
ZK beschlossen, das Amt des Protokollführers reihum weiter zu reichen, und wenn
ich jetzt mal anfange, dann komme ich erst 2015 wieder dran. Ha, geschickt
eingefädelt.
Noch vor meiner Ankunft und daher nur vom Hörensagen muss ich den ersten
Höhepunkt des Abends schildern, als das ehrenwerte Leuchtkamel seine ebensolchen
Gäste in seinen 313 lud, das Dach entfernte und ein paar Runden um das
angesprochene Denkmal zu drehen begann. Erzählungen zufolge waren die beiden
weitgereisten Potentaten von der Pracht derart geblendet, dass sie erst mal den
Mund schließen mussten vor lauter Angst, das Gehirn könnte ihnen herausfallen.
Gar nicht so einfach, war ihnen doch die Kinnlade bis auf den Boden des 313
gefallen. Ja, da kam doch so etwas wie Neid auf bei den B.A.R.K.S.isten. Die
PräsidEnte warf dennoch schnell einige Rupien unters Volk.
Nach dem Essen begannen sogleich die konspirativen Gespräche über die
nächsten 5 Kongresse, die nächsten 7 PräsidEnten und die nächsten 9 DDs. Die
PräsidEnte schürte die Vorfreude auf die demnächst erscheinenden MifüMis, darin
sollte sich das großartigste Vorwort des Universums über die Donaldisten
ergießen, oder so ähnlich. Neue donaldistische Publikationen können wir ohnehin
kaum erwarten, nun wird die Wartezeit noch mal so lang.
A propos lang, auch der Abend wurde lang und länger. Uwe stellte fest, dass
zwei Stammtische in zwei Tagen doch mehr Anstrengung als Vergnügen sind (er war
am Vorabend auf einem Elektrostammtisch in Bayern, und da liegt ja das Saarland
quasi auf dem Rückweg nach Braunschweig, daher auch dieser monatelang geplante
Spontanbesuch), das Leuchtkamel wurde zum MdP ernannt (Mundschenk der
PräsidEnte), denn er versorgte seine Gäste umtriebig mit Kaltgetränken. Aber
ach, die PräsidEnte hatte den Gastgeber vorab auf dem Schwarzen Brett
herausgefordert und zarte Andeutungen gemacht, die SED durch zahllose
Satzungsänderungen übernehmen zu wollen, wenn die beiden SED nicht trinkfest
genug seien. Oder so ähnlich. Das ließ das gute Leuchtkamel natürlich nicht mal
ansatzweise auf sich sitzen und („ich möchte, dass das ins Protokoll kommt“)
brachte für den hohen Gast und sich selber ständig Nachschub. Für die PräsidEnte
gekühltes Wolters (0,33 l, „ich möchte, dass das ins Protokoll aufgenommen
wird“), für sich selber parallel dazu gekühltes Weizenbier (0,5 l, „ich möchte,
dass das im Protokoll vermerkt wird“). Nachdem er seiner PräsidEnte mehrfach mit
einer formschönen Grubenlampe den Bereich unter dem Tisch ausgeleuchtet hatte,
wohin er seinen Gast zu trinken gedachte (s. Foto), einigte man sich auf einen Punktsieg
des Herausgeforderten. Thomas ist somit Mitglied in der neuen Unterorganisation
P.U.T.T. (PräsidEnte Unter den Tisch Trinker). Ja, er wollte schon immer etwas
Größeres sein.
Eine alte Braunschweiger Tradition wurde übrigens auch gepflegt, als Uwe
Wackerhagen auf seinem Handgerät Hajo Aust anrief, um ihm die Hymne vorzusingen.
Da dies allerdings noch während der laufenden ZK geschah und bei den SED die
Hymne der Dachorganisation eigentlich erst zum Abschluss gesungen wird, erhob
sich nun ein vierstimmiger Chor mit zwei Texten (SED sangen ihre Hymne,
B.A.R.K.S.isten sangen den rührseligen Cowboy). Klang ausbaufähig, Hajo wird
sich wundern, wenn er seine Mehlbox abhört.
Am frühen Sonntagmorgen ging es dann zu Ende. Über den weiteren Verlauf der
Nacht oder des Sonntags vermag ich nichts mehr zu sagen, aber das lag ja ohnehin
außerhalb der zu protokollierenden Veranstaltung.
Wir sehen uns bei der Weihnachts-ZK am 10. Dezember in Carlsruhe, dann hoffentlich wieder
mit ein paar mehr Teilnehmern. Gleichzeitig geht ein schöner Gruß an die B.A.R.K.S. und
ihren Stammtisch, der eine Woche später zu tagen gedenkt.
Alexander Herges
Nachtrag vom Schwarzen Brett:
Ich möchte dem Herrn Mack, oder Muck, nicht zu nahe treten, aber aus zuverlässiger Quelle wurde mir zugetragen, dass sich die noch amtierende Präsidente unter Freudentränen vom Gastgeber mit diesen Worten verabschiedet hat:
Bisher schlief ich keine Nacht durch, wenn ich an den Pastinakenpudding denken musste, der mir noch bevorsteht. Seit deinem Gastmahl sehe ich diesem Pudding mit völliger Gelassenheit entgegen. Danke! Danke! Danke!